Konzertinformationen der Saison 2019 bis 2024

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VERGANGENE KONZERTE 2024

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Konzert

am Sonntag, 10. März 2024, 17:00Uhr.

im Herrenhaus Borstel

Konzert mit dem „Ambrosius Horntrio“

Ralf Götz, Horn – 1. Solohornist Gewandhaus zu Leipzig,
Erwin Stein, Klavier – ehem. Musikhochschule München
Katrin Ambrosius-Baldus, Violine – ehem. Hamburger Philharmonie

Die drei renommierte Künstler haben sich zusammengefunden, um leidenschaftliche anspruchsvolle Kammermusik zu spielen. Dabei lassen sie durch die außergewöhnliche Kombinationen ihrer Instrumente inspirierende Klangfarben entstehen. Jeder der drei Musiker kann auf erfolgreiche Konzerte in Europa, Asien und Amerika zurückblicken. Das Repertoire der Formation umfasst Werke aus drei Jahrhunderten.

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VERGANGENE KONZERTE 2023

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Konzert

am Samstag, 2. Dezember 2023, 18:00Uhr.

in der Kirche Sülfeld

Konzert mit dem Ensemble Hamburger Ratsmusik

Simone Eckert, Viola da gamba (Originalinstrument von J. Tielke, Hamburg 1685)

Anke Dennert, Cembalo

Ulrich Wedemeier, historische Gitarre (Originalinstrument von ca. 1780)

Die Musikergeneration nach Johann Sebastian Bach kritisierte den barocken Stil als „verworren und künstlich“. Die überlieferte Kontrapunktik mit gleichberechtigten Stimmen galt schließlich als zu kompliziert.
Fortschrittliche Komponisten suchten durch bewusste Vereinfachung nach „natürlicher Schönheit“ und direktem Ausdruck von Gefühlen. Musik sollte „schön, rührend und erhaben“ sein. Die Melodie wurde zum wichtigsten Element der Musik und trat in den Vordergrund.
Das Programm führt durch diese bewegende Zeit des musikalischen Umbruchs zwischen Barock und Klassik mit Werken von Mozarts Wegbereitern Carl Philipp E. und Johann Christian Bach, Carl Friedrich Abel, Franz Xaver Hammer u.a.

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Konzert

am Samstag, 28. Oktober 2023, 17:00Uhr.

Konzert mit dem TRIO ADORNO 

Christoph Callies  (Violine)
Samuel Selle (Violoncello))
Lion Hinrichs (Klavier)

Programm des Konzertabends

Ludwig van Beethoven: (1770-1827)  Klaviertrio Es-Dur ,  op. 1,1.

Sergei Rachmaninow (1873-1943)    Trio Élègiaque Nr. 1 g-Moll .

 Johannes Brahms (1833-1897)   Klaviertrio  H-Dur op.8  (rev.Fassung von 1889)

Informationen zu den Werken z.B. bei Kammermusikführer Villa Musica

https://www.kammermusikfuehrer.de/werke/186

https://www.kammermusikfuehrer.de/werke/2894

https://www.kammermusikfuehrer.de/werke/367

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Konzert zur Saisoneröffnung

am Samstag, 30. September 2023, 17:00Uhr

Konzert mit demPrager Duo  Jiří Bárta/ Terezie Fialová

Jiří Bárta (Violoncello)
Terezie Fialová (Klavier)

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Konzert am Sonntag, 7. Mai 2023, 17:00Uhr

Duo Ariana Burstein & Roberto Legnani

Klassik und Weltmusik für Cello und Gitarre

Ariana Burstein & Roberto Legnani feierten als Duo bereits im Jahr 2016 ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum. Dank der beiden Protagonisten hat sich die ungewöhnlich aparte Kombination Cello und Gitarre im Konzertleben in einer Zeitspanne von 25 Jahren kontinuierlich und prägend etabliert. Durch ihre schöpferische Arbeit haben Burstein & Legnani ein völlig neues Repertoire für Cello und Gitarre erschaffen.

Unbeirrt, fernab von wechselhafter Mode und flüchtigem Zeitgeist, arrangierte das Duo neue Werke für die alljährlichen Tourneen. Das Repertoire für Cello und Gitarre wuchs von Jahr zu Jahr, darunter sind über 200 Arrangements klassischer Meisterwerke sowie zahlreiche Kompositionen von Roberto Legnani. Aus gesammelten Themen, Fragmenten und Melodien verschiedener Völker entstanden neue Kompositionen, die das Duo schlicht als Weltmusik in ihren Konzerten vorstellt.

Im harmonischen Dialog mit den Kulturen verschmelzen die verschiedenen Epochen und Genres und führen das Publikum in eine magische Welt der Klänge. Leidenschaftliche Melodien, pulsierende Rhythmen und alte Stilelemente erklingen in einem kunstvoll neuen Gewand – Musik aus dem maurischen Mittelalter, hinführend ins 21. Jahrhundert, mit fließenden Grenzen zwischen abendländischer, orientalischer, asiatischer und jüdischer Kultur.

(Text von der Homepage  Ariana Burstein & Roberto Legnani)

Ariana Burstein

Violoncello​

In Buenos Aires geboren, studierte Cello in Argentinien, Uruguay und Israel. Mehrere Stipendien, u. a. durch die Amerika-Israel Gesellschaft für junge Künstler. Teilnahme an Meisterkursen bei Pierre Fournier, Leonard Rose und Arto Noras. Von 1973 bis 1978 Mitglied des Kibbutz Chamber Orchestra als Solistin. Seit 1978 lebt sie in Deutschland. 1978–1980 Solocellistin beim Städtischen Orchester Bremerhaven. Rundfunk- und Fernsehaufnahmen: ARD, ZDF, SWR, SR, HR, SDR. Mitwirkung im „Ensemble 13“, Baden-Baden, dabei mehrere Produktionen für die ARD. Mitherausgeberin von Werken für Violoncello und Gitarre für den Musikverlag F. Hofmeister in Leipzig. CD-Einspielungen bei ELEG. Konzertreisen durch Europa, Israel, Südamerika.

Roberto Legnani 

Gitarre (Alt-Flöte, Duduk, Oud, Koto und Shofar)

Studium an der Staatlichen Hochschule für Musik und an der Universität in Freiburg. Gefördert durch Stipendien, u. a. durch die Kunststiftung Baden-Württemberg. Lehraufträge im In- und Ausland, so als Gastdozent für Gitarrenseminare an der University of Minnesota, Minneapolis (USA), und in Seoul, Cheju und Pohang (Südkorea). Von 1985 bis 1996 Lehraufträge an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Schallplatten und CDs bei Daedo, ELEG, solistisch und im Ensemble. Veröffentlichungen von Notentextausgaben bei BMG Ricordi (Mailand), Edizioni Zanibon (Padua), Musikverlag Zimmermann (Frankfurt) und Musikverlag F. Hofmeister (Leipzig). Rundfunk- und Fernsehaufnahmen für SWR, SDR, BR, WDR, ZDF (Deutschland), RTR (Italien), CBS (USA). Kompositions- und Arrangementaufträge für SWR und WDR. Filmmusik für Radio Televisione Regionale Veneta in Padua. Konzertreisen durch Europa, Israel, USA und Südkorea. Gemeinsame Konzerte, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen u. a. mit dem Gitarristen Siegfried Behrend und der Sängerin Belina.

(Text von der Homepage  Ariana Burstein & Roberto Legnani)

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Konzert am 18. März 2023, 17:00Uhr

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Solo-Violinabend

mit dem Geiger

Albrecht Menzel

am  Samstag, d. 28.Mai 2022, 17:00 Uhr

in der Kirche Sülfeld

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PROGRAMM für Violine Solo

Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Sonate I g-Moll BWV 100

Eugen Ysaye (1858-1931)

Sonate für Violine solo op. 27 No. 5

 

Niccolo Paganini (1782-1840)

Caprice op. 1 No. 11 C-Dur – Andante. Presto

Caprice op. 1 No. 22

Caprice op. 1 No. 24 a-Moll – Tema. Quasi. Presto und Variationen

  

Heinrich Wilhelm Ernst (1814-1865)

Die letzte Rose (The last rose of summer)

 

Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Partita II d-Moll BWV 1004

V Ciaccona

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Konzert mit dem Silver-Garburg Piano Duo

Sivan Silver – Klavier
Gil Garburg – Klavier

am Sonntag, dem 5. September 2021  (abgesagt)

im KuB -Saal / Kultur- und Bildungszentrum Bad Oldesloe, Beer-Yaacov-Weg 1

Das Programm des Abends

  • Franz Schubert (1797- 1828)“Grand Duo”, Sonate in C- DUR, D 812

Allegro Moderato

Andante

Scherzo: Allegro Vivace

Allegro Vivace

Franz Schubert schrieb seine Sonate in C-Dur für Klavier zu vier Händen im Juni 1824 während seines zweiten Aufenthalts auf dem Gut Esterházy in Zseliz.

  • Franz Schubert – 8 Variationen über ein eigenes Thema in As-DUR, D 813
  • Igor Stravinsky (1882-1971) – Le Sacre du Printemps

Fassung für Klavierduo vom Komponisten – Teil 1

Igor Strawinsky erstellte von vielen seiner Kompositionen für Orchester zunächst eine Klavierversion, so auch für sein „Sacre du Printemps“. Für dieses Werk schuf er eine technisch wie musikalisch anspruchsvolle Fassung für zwei Klaviere, die er wenige Tage vor der legendären Skandal-Uraufführung der Orchesterfassung zusammen mit Claude Debussy in privatem Kreis vorstellte. (BR-Klassik)

Von den dominanten Klangfarben der Orchesterinstumente gelöste Strukturen zeigen eine andere Balance, bisher unscheinbare kompositorische Einzelheiten öffnen sich, der rhythmische Drive erhält durch den perkussiven Charakter des Klaviertons eine neue Note mit überraschenden Färbungen. (jpc)

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Konzert am Samstag, dem 18.Januar 2020, 18:00 Uhr

im Herrenhaus Borstel

Neujahrskonzert

mit dem Ensemble
Psalter Dreyzehn

Musik der Spielleute des 17. und 18.Jahrhunderts

Bernd Kottsieper:
Barockoboe, Klassische Oboe ( Originalinstrument um 1800 ), Renaissance- und Barockflöten, Pommern, Virginal

Reinhard Spielvogel:
Drehleier, Mandoline, Bouzouki, Gesang

Marcus Weseloh:
Drehleier, Sackpfeifen, Flöten, Gesang

Thorsten Stoye:
Schlüsselfiedel, Musette Bechonnet ( Nachbau aus den 50er Jahren des 19.Jhd), Barocke Kleinsackpfeife, Barocke Naturtrompete, Cornet, Gesang

Musikalisches Barock-Spektakel auf historischen Instrumenten

Psalter Dreyzehn präsentiert auf humorvolle Weise die Art von Musik, welche im 17. und 18 Jahrhundert auf der Straße und in Spelunken zu hören war: hier wird von Abenteurern und ihren Liebchen gesungen, von Träumern und Trinkern, von Uhrmachern ohne Werkstatt und von klammen Kisten, in denen wir alle irgendwann verschwinden müssen.

Dabei kommt jedoch die musikalische Kunst gewiss nicht zu kurz, so dass sich das Publikum auf ein abwechslungsreiches, amüsantes und höchst musikalisches Spektakel voller schöner Weisen, spannender Lieder und mitreißender Tänze freuen darf.

Alle Instrumente, die gespielt werden, sind Nachbildungen historischer Instrumente, teilweise selber gebaut oder auch Originalinstrumente. Da wenig darüber dokumentiert ist, in welcher Art und in welcher Besetzung die Spielleute wirklich musiziert haben, nimmt sich Psalter Dreyzehn einige Freiheiten in der Mischung der Instrumente, arrangiert mit viel Phantasie die Stücke für die jeweilige Besetzung und nutzt darüber hinaus die unbegrenzten Gestaltungsmöglichkeiten der Improvisation. Psalter Dreyzehn bildet eine große Bandbreite der Musik ab, die im 17.und 18. Jahrhundert außerhalb der strengen Normen der Kirchen und Höfe gespielt wurde. Da spielt die solistische Flöte eines Jacob van Eyck, es erklingen die derben volksnahen Lieder des berühmtesten Liederdichter Schwedens, Carl Michael Bellman und darüber hinaus lässt Psalter Dreyzehn sich nicht entgehen, in ungewöhnlicher Besetzung fanfarenhafte Sätze von Händel, Henry Purcell oder Jean-Joseph Mouret in ganz eigener Weise zu interpretieren. Und nichts liegt näher als noch ein Tänzchen aufzuspielen, um das ganze Spektakel freudig abzurunden.

Spielmänner ( Spielleute ) / Musikant

Mit Spielmännern wurden vornehmlich vagabundierende Musiker in früheren Jahrhunderten bezeichnet.

Musik war in den Augen der Kirche ein Geschenk Gottes und deshalb einem „musicus“ vorbehalten. Den fahrenden Musiker, den „cantor“, sahen Theologen und Kleriker dem gegenüber als Werkzeug des Teufels. Mit seiner sinnenfreudigen und mutwilligen Musik verführe der Spielmann das Volk und bringe es von einem anständigen christlichen Lebenswandel ab, war ein Vorwurf der Kirche.

Der Begriff Musikant ist seit etwa 1600 belegt und deutlich älter als der um 1800 entstandene Begriff des Musikers, der beruflich Musik ausübt. Er beschreibt den Übergang von fahrenden zum „ehrbaren“ Musiker.

Es ist davon auszugehen, dass es zu allen Zeiten der Musikgeschichte Musizierende gab, die außerhalb der Höfe und Kirchen auf Straßen, Plätzen und Wirtshäusern gespielt haben, so auch im 17. und 18. Jahrhundert. Gemälde darüber dokumentieren dies hinreichend.

Um den Ansprüchen bei verschiedensten Anlässen gerecht zu werden, sollte ein Spielmann möglichst viele Instrumente beherrschen. Zu den bevorzugten Instrumenten gehörten Schlaginstrumente, diverse Flöten und Blasinstrumente, sowie gezupfte und gestrichene Instrumente. Die unterschiedlichen Benennungen und Bauformen einzelner Instrumententypen waren mannigfaltig. Generell war der Klang im Allgemeinen relativ hoch (zwischen Sopran und Tenorlage) und hell. Erst gegen Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die Bassregion verstärkt und somit die Tonlage tiefer. Das Instrumentarium wurde in privilegierte (das Ansehen des Instruments und die gesellschaftliche Stellung des Spielers betreffende) und gewöhnliche, sowie laute und leise Gruppen eingeteilt. Sie verfügten über einen im Vergleich zu heute relativ beschränkten Tonumfang und hatten nicht allzu große dynamische Differenzierungsmöglichkeiten. Manche Instrumente stammten, in teilweise modifizierter Form, aus dem antiken bzw. nordeuropäischen Raum. Andere wurden speziell im Rahmen der Kreuzzüge aus dem arabischen Raum bzw. Zentralasien importiert.

Im Barock wurden die Instrumente akustisch stark verfeinert, insbesondere die Blasinstrumente bekamen durch andere Rohrformen, Doppelbohrungen und erste Klappen einen höheren Tonumfang.

Das gesamte Mittelalter kannte (wie auch teilweise die Renaissance und auch noch das Barock) keine exakt für ein Musikstück vorgeschriebenen Instrumente oder Instrumentenkombinationen. Meist wurde die genaue Zusammensetzung situationsbedingt dem jeweiligen Anlass und den verfügbaren Instrumentalisten angepasst vorgenommen. Erst in der Mitte des 15. Jahrhunderts bildeten sich vage Regelungen für Ensembles für verschiedene den Anlässen angepasste Musikgattungen heraus. Leise Musik im intimen Rahmen oder mit „romantischer bzw. religiöser Textaussage“ wurden meist mit Saiteninstrumenten, Blockflöten, Portativ und Gesang aufgeführt. Laute, meist bei festlichen bzw. repräsentativen Anlässen gespielte Musik, war vornehmlich mit Schalmeien, Trompeten, Posaunen, Schlagwerk und Flöten besetzt.

Quellen:

https://musik-antik.jimdo.com/alte_musik.php

Wikipedia

VITAS:

Bernd Kottsieper

Geboren 1969 in Koblenz am Rhein. Spezialisierte sich seit seiner frühen Kindheit auf alte Musik mit den Instrumenten Blockflöte und Cembalo.Bei „Jugend Musiziert“ wurde er 1988 1. Preisträger auf Landesebene.

Von 1990 bis 1998 Studium der Architektur in Trier. Lebt seit 1998 in Hamburg und arbeitet dort als Architekt bei von Gerkan, Marg und Partner.

Von 2001 bis 2014 war er Gesamtleiter der von Volkwin Marg initiierten Kulturveranstaltung Musitektur im Hamburger Architekturbüro gmp. Über diesen Weg lernte er die Hamburger Barockoboistin Renate Hildebrand kennen, die Ihm seinen jahrelangen Traum verwirklichen konnte, Oboe spielen zu lernen.

Zusammen mit dem Architekten und Cembalisten Ulrich Heiwolth konzertiert er regelmäßig mit den klassischen Werken

des Barocks.Über das geschriebene Werk hinaus entdeckt er über die freie Improvisation die unendlichen musischen Welten des Barocks bis zum Jazz. Mit einfühlsamen Klavierimprovisationen entführt er regelmäßig seine Zuhörer in träumerische Welten.

Reinhard Spielvogel

Geboren 1952.Bis zu seiner Pension arbeite er mit behinderten Kindern und Jugendlichen als Sonderschullehrer.

Gehört als Gründungsmitglied der Gruppe „Schmelztiegel“ -mit der er seit 1974 auf unzähligen Konzert- und Festivalbühnen im In- und Ausland unterwegs ist – zu den Urgesteinen des deutschen Folkrevivals.

Neben Theaterauftritten und Ausflügen in FolkJazz- , New Acoustic-und Mittelaltergefilden widmet er sich heute der europäischen BalFolk Musik und bringt seine musikalischen Talente als Mandolinen-, Bouzouki- und Drehleierspieler in das neue und aufregende norddeutscheBandprojekt „Bilander“ ein.

1996 entdeckte er die Drehleier und es war „Liebe auf den ersten Ton“.Seitdem arbeitet er leidenschaftlichan der Erweiterung und Verbesserung seiner Spieltechnik, die er u.a. bei Ph. Destrem, V. Clastrier, G. Chabenatusw. erlernte. Interessiert beobachtet er aber auch die junge Szene in Skandinavien, Belgien. Frankreich und England und besucht entsprechende Kurse. Dies alles spiegelt sich wieder in seiner langjährigen Seminar- und Unterrichtstätigkeit, die sowohl für Anfänger aber auch für Fortgeschrittene interessante und spannende Einblicke bietet.

Marcus Weseloh,

wurde 1976 in Hamburg geboren.

Er arbeitet als Diplom-Informatiker im Bereich Computer-Sicherheit bei der DFN-CERT Services GmbH.

Noch in der Schulzeit hat er dank Thorsten Stoye die mittelalterliche Musik und speziell Instrumente wie Dudelsack, Rauschpfeife und Krummhorn spielen gelernt. Später entdeckte er in England die Liebe zur Drehleier und spielt seit mittlerweile über 20 Jahren in diversen Folk-Ensembles traditionelle und auch moderne Folk-Musik, besonders gerne auch zum Tanz.

Seit ca. 3 Jahren verbindet er musikalische Leidenschaft und berufliche Fähigkeiten und entwickelt die „MidiGurdy“: eine elektronische Drehleier, die sowohl als Übungsinstrument als auch als neuartiges Musikinstrument großes Interesse geweckt hat.

Thorsten Stoye

wurde 1964 in Hamburg geboren und wohnt heute mit seiner Familie in Rellingen.Als Dipl.-Ing. Maschinenbau ist er beim Deutschen Elektronen-Synchrotron beschäftigt, in seiner freien Zeit lebt er jedoch auch als Musiker in vielen Bereichen: Ein ausgesprochener Multiinstrumentalist, der in verschiedenen Folk-Ensembles regelmäßig auf den unterschiedlichsten Bühnen steht.

Derzeit ist er musikalischer Leiter und Dirigent der Musical Company e.V. und Trompeter in diversen Ensembles und Big Bands.

Sein Herz gehört neben seiner Familie jedoch der europäischen Volksmusik der letzten 600 Jahre. In seiner kleinen Werkstatt in Rellingen baut er seit über 20 Jahren historische Blasinstrumente nach; eine Passion, in der er seine berufliche technische Ausbildung mit seiner musikalischen Neigung in wunderbarer Weise vereint sieht.

(Texte dieser Seite: Bernd Kottsieper / Psalter Dreyzehn)
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Adventskonzert

mit dem Blechbläserquintett

emBRASSment

aus Leipzig

am Donnerstag , dem 05.12.2019, 19:00Uhr

in der Kirche Sülfeld

Das Ensemble

Als sich im Jahre 2000 fünf ambitionierte Leipziger Musikstudenten zu einem noch namenlosen Blechbläserquintett zusammenschlossen, ahnte wohl keiner von ihnen, dass dieses Ensemble mit heute rund 50 Konzerten pro Jahr einmal einen wesentlichen Teil ihres Berufs- und Privatlebens ausmachen sollte!

Nach ersten erfolgreichen Sommertourneen konnte das Ensemble unter dem Namen „emBRASSment“ bald bundesweit ein stetig anwachsendes, begeistertes Publikum musikalisch „umarmen“ und ist heute aus den jährlichen Veranstaltungsreihen vieler Kirchen, Rathäuser und Musikfeste nicht mehr wegzudenken.

Höhepunkte waren dabei nicht zuletzt zwei ausgedehnte Tourneen durch Finnland und Schweden.

Das breit gefächerte Repertoire von emBRASSment umfasst sowohl einschlägige Originalkompositionen für Blechbläserquintett als auch Arrangements von Werken aller Epochen. Von emBRASSment sind mittlerweile fünf Tonträger erschienen, auf denen die Bandbreite des Repertoires und die musikalische Souveränität des Quintetts eindrucksvoll dokumentiert sind:

Von der 2006 eingespielten CD „Delikatessen“ über „Auszüge“ (2009)„Unerschöpflich“ (2011) und „Nordbetont“ (2013) bis hin zur jüngsten Veröffentlichung von der Jubiläums – CD emBRASSment 5.00 (2017) anlässlich des 500. Konzerts durchschreitet der Zuhörer einen ganzen musikalischen Kosmos im edlen Blechbläsergewand.

Die Musiker des Ensembles emBRASSment

Lukas Stolz, in Zwenkau bei Leipzig geboren, studierte ab 2002 an der HMT Leipzig Trompete bei Prof. Peter-Michael Krämer und Tobias Willner. Schon zu Studienzeiten erhielt Lukas ein Engagement bei den Brandenburger Symphonikern. Seit 2011 ist er Trompeter im Philharmonischen Orchester des Theaters Erfurt.

Christian Scholz, in Bautzen geboren bekam 1991 seinen ersten Trompetenunterricht. Er erhielt ein Stipendium zur Teilnahme im Blue Lake Sinfonieorchester in Michigan/USA. Er studierte ab 2002 an der Musikhochschule Leipzig bei Prof. Peter-Michael Krämer. Konzertreisen führten ihn u.a. nach Indien und China.

Jakob Knauer, geboren in Celle, erhielt seinen ersten Hornunterricht im Alter von 10 Jahren. Er wurde Jungstudent bei Prof. Markus Maskuniitty an der Hochschule für Musik und Theater Hannover und ging zum Studium nach Leipzig zu Prof. Thomas Hauschild an die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn-Bartholdy“. Jakob Knauer spielt regelmäßig in bedeutenden deutschen Orchestern. Jakob Knauer ist seit Januar 2019 festes Mitglied des Ensembles emBRASSment.

Lars Proxa, 1977 in Herzberg/Elster geboren, bekam an der Musikschule Bad Liebenwerda von 1985 an Trompetenunterricht bei W. Wolf. Später wechselte er auf die Posaune. 1993 wurde er in die Nachwuchsförderklasse der Musikhochschule Leipzig aufgenommen, an der er ab 1996 bei Karl Jacob bzw. Jörg Richter studierte. Er ist seit 2002 Mitglied des Leipziger Symphonieorchesters. Als Gründungsmitglied ist er der Manager des Ensembles.

Nikolai Kähler bekam von 1995 an Unterrichtan der Leipziger Musikschule „J.S.Bach“. Mit dem Quartett „audio quattro“ entdeckte er die Kammermusik und erhielt einen 2.Preis beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“. Er studierte von 2003 bis 2006 Tuba an der HfMT Leipzig. Darauf folgten bis Sommer 2008 drei Semester Gaststudium bei Michael Lind in Stockholm. Dort spielte er als Aushilfe bei den königlichen Philharmonikern. Sein Diplom legte er 2010 an der UdK Berlin bei David Cribb ab.

(Text: emBRASSment)

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Das Konzert mit dem Trio Gaubert musste wegen Erkrankung eines Ensemblemitglieds ausfallen.

Konzert

mit dem

Trio Gaubert

Fanny Mayne – Flöte
Nicolas Faure – Violoncello
Patrik Hévre – Klavier

am Samstag, dem 21. September 2019   (abgesagt)

im Herrenhaus Borstel

Das Trio GAUBERT wurde 2014 von der französischen Flötistin Fanny Mayne, dem französischen Cellisten Nicolas Faure und dem tschechischen Pianisten Patrik Hévr während ihres Studiums an der Hochschule für Musik Nürnberg und der Hochschule für Musik München gegründet.

Schon nach kurzer Zeit ihres gemeinsamen Musizierens beeindruckte das Trio bei Konzerten und Wettbewerben (Leopold Bellan, Fnapec in Paris, Europäischer Kammermusik-Wettbewerb, etc.) als ein Ensemble mit ausgefeilter Spielkultur und hoher Professionalität.

Alle drei jungen Musiker sind Stipendiaten der YEHUDI MENUHIN „Live Music Now“ e.V.in München und konzertieren bereits regelmäßig in Deutschland und in benachbarten europäischen Ländern. Renommierte Künstler wie Bernhard Schmidt vom Mandelring Quartett, Dirk Mommertz vom Fauré Quartett und Nina Janßen-Deinzer vom Ensemble Modern haben sie kammermusikalisch nachhaltig geprägt. Alle drei sind unabhängig voneinander auch solistisch sehr erfolgreich.

Im März 2015 wurde das Trio GAUBERT mit dem 2. Preis beim Kammermusikwettbewerb des Mozartvereins 1829 ausgezeichnet.

„ […] hier präsentierten sich hochbegabte junge Musiker, die bereits einen individuellen Klang und Geschmack gefunden haben.

Ich bin sicher, dass dieses wunderbare Trio in unserer aktuellen Musikwelt noch von sich hören machen wird und einen Platz im umkämpften Klassikmarkt erobern wird.“

„ […] Trio mit exzellenten Musikern [..] von hohem künstlerischen Rang.“

Prof. Wolfgang MANZ , Hochschule für Musik Nürnberg , Mozartverein 1829 e.V. Nürnberg

Die Musiker des Ensembles:

Fanny Mayne (Flöte)
Nicolas Faure(Violoncello)
Patrik Hévr (Klavier)

Fanny MAYNE Ihre herausragenden musikalischen Fähigkeiten wurden schon früh erkannt und sie wurde schon sehr bald als hochtalentiert angesehen. In ihren brillanten, eleganten und gefühlvollen Konzerten verzaubert sie die Zuhörer. Zahlreiche bekannte Musiker und Flötisten loben ihr wunderbares, fesselndes und farbenprächtiges Spiel.

Nach ihrer Ausbildung in Frankreich folgten Studien in Wien, Innsbruck, München und Nürnberg. Als begeisterte Kammermusikerin ist Fanny MAYNE mit zahlreichen Ensembles aufgetreten (Bläserquintett | Querflötenquartett|Trio Querflöte, Gesang, und Klavier | Querflöte und Gitarre | Querflöte, Bratsche, Cello, und Gitarre | Querflöte, und Streichtrio |Querflöte und Harfe |etc.) Während drei aufeinander folgenden Sommern spielte sie beim Jeune Art Russe (Junge Russische Kunst) Festival, das in Cannes stattfand, bevor sie nach Moskau flog, um hier am Ars Longa Festival teilzunehmen. Die Kammermusik-Konzerte in der Gnessin Akademie und dem Tschaikowski-Haus Museum werden für immer in ihrem musikalischen Gedächtnis bleiben.

Nicolas FAURE ist ein brillanter und begeisterter französischer Musiker, der bereits zahlreiche Konzerte in ganz Europa gespielt hat (Frankreich, Österreich, Deutschland, Italien, Schweiz, Holland, Weißrussland…) Als erfahrener und fesselnder Cellist, spielt Nicolas kraftvolle Aufführungen, voll von Gefühl und Leidenschaft, angetrieben von einer klaren und respektvollen Vision der Musik. Mit seinem geschmeidigen, energiegeladenen und warmen Spiel kann er stets das gesamte Publikum überzeugen, das von seinem einzigartigen Talent und seiner betörenden Bogenführung verzaubert wird.

Er nahm an zahlreichen zeitgenössischen Musikaufnahmen sowohl auf CD als auch für das ORF Radio teil und trat regelmäßig mit dem Innsbrucker Opern Orchester (Tiroler Symphonie Orchester Innsbruck), dem Camerata Vivaldi, dem Bayerischen Kammerorchester Bad Brückenau und dem Münchner Opern Orchester auf. Er spielte in den größten Häusern Europas (Wien Musikverein, Wien Konzerthaus, Salzburg Musikfestspiel, München Gasteig Philharmonie, Zürich Tonhalle, Bern Casino, Roma Citta della Musica, Firenze Teatro Verdi.

Nicolas Faure hat am Clermont-Ferrand Conservatoire in der französischen Region Auvergne Musik studiert, sowie am Cachan Conservatoire in der Nähe von Paris, wo er seine DEM (musikalisches Diplom) Prüfung in Cello und Kammermusik mit den höchsten Ehren, mit einstimmiger Auszeichnung und den Glückwünschen der Jury, abgelegt hat.

Patrik Hévr Geboren 1989 in Prag, begann Patrik Hévr mit fünf Jahren Klavier zu spielen. Von 2001 bis 2009 besuchte er das Gymnasium “Jan Neruda” mit musikalischer Ausrichtung in Prag in der Klavierklasse von Jan Tůma. 2009 – 2012 studierte und absolvierte er erfolgreich am Prager Konservatorium bei Martin Kasík, seit dem Wintersemester 2010/11 bei Prof. Wolfgang Manz an der Hochschule für Musik Nürnberg, wo er auch 2016 sein Master mit 1,0 abgeschlossen hat.

Patrik Hévr nahm an Meisterkursen in Deutschland, Tschechien und Norwegen teil, und ist erster Preisträger vieler nationaler und internationaler Wettbewerbe, wie den Wettbewerben „Karlovarská růžička“ (2000), Prague Junior Note (2001), dem internationalen Klavierwettbewerb „Virtuosi per musica di pianoforte“ in Ústí nad Labem (2003) und dem internationalen Smetana Klavierwettbewerb in Pilßen (2004). 2005 gewann er den 3. Preis beim internationalen Klavierwettbewerb “Carl Czerny” in Prag, 2012 gewann er beim Klavierwettbewerb des Prager Konservatoriums.

Er gibt Solokonzerte mit Orchestern in den wichtigsten Prager Konzertsälen (Rudolfinum, St.Simon und Juda Kirche, etc.) sowie Solo- und Kammermusikkonzerte mit dem Trio Gaubert in anderen Städten in Tschechien, Deutschland (Bayreuth, Nürnberg, München, Saarbrücken, Trier, etc.), in Norwegen, Dänemark oder Italien. Und tritt als Solist in Konzerten u.a. mit der Tschechischen Philharmonie, dem Orchester der Hauptstadt Prag oder Nürnberger Symphoniker auf.

Programm des Konzertabends:

Ludwig van BEETHOVEN (1770-1827)

Trio B-Dur Gassenhauer Trio op. 11

– Allegro con brio

– Adagio

– Tema con Variazioni

Carl Maria von WEBER (1786-1826)

Trio für Klavier, Flöte und Violoncello g-Moll op. 63

– Allegro moderato

– Scherzo Allegro vivace

– Schäfers Klage Andante espressivo

– Finale Allegro

*** PAUSE ***

Carl CZERNY (1791-1857)

Fantasia concertante für Klavier, Flöte, Violoncello op.256

Philippe GAUBERT (1879-1941)

– Pièce Romantique

Johann Nepomuk HUMMEL (1778-1837)

Adagio, Var. und Rondo über ein russisches Thema op.78

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Das „Gassenhauer-Trio“ von Ludwig van Beethoven wurde für Klarinette, Violoncello und Klavier geschrieben. Es wird aber auch in der klassischen Klaviertrio-Besetzung mit Violine statt der Klarinette gespielt oder wie bei dem diesem Konzert mit der Flöte. Seinen Beinamen „Gassenhauer-Trio“ erhielt es aufgrund seines dritten Satzes, der ein Thema aus der komischen Oper L’amor marinaro (deutsch: „Die Liebe unter den Seeleuten“) von Joseph Weigl als Variationen verarbeitet.

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„Ging sehr gut und wirkte wie ich gewollt“ schrieb Carl Maria von Weber am 21. November 1819 in sein Tagebuch, nachdem sein g-Moll-Trio op.63 in einem Dresdner Privatkonzert uraufgeführt worden war. Sein Rang als bedeutendstes Klaviertrio der Romantik vor Schubert wurde aber nicht hinreichend gewürdigt. Dies mag auch an der Besetzung mit Flöte liegen, obschon gerade sie biographisch wie inhaltlich den Schlüssel zum Verständnis liefert.

In einem Vortrag 1999 in Schloss Engers zeigte der Musikwissenschaftler Joachim Veit, wie sehr das Trio auf einer zeittypischen Verquickung von Biographie und romantischer Ästhetik beruht. Weber widmete es seinem Flöte spielenden Medizinerfreund Philipp Jungh und griff dabei auf einen Triosatz zurück, den er 1813 im Prager Freundeskreis mit Jungh musiziert hatte. Es war ein Adagio mit dem Titel Schäfers-Klage, das von einem gleichnamigen Gedicht Goethes inspiriert und dem Schäferinstrument Flöte auf den Leib geschrieben war. Aus dieser Schäfers-Klage wurde in Dresden 1818/19 das viersätzige Trio, dessen romantischer Klagegestus sich aus der Keimzelle des Werkes erklärt.

Weber verwendete für das Adagio eine Volksweise, die in Deutschland mit den unterschiedlichsten Texten kursierte und auch von Clemens Brentano in „Des Knaben Wunderhorn“ aufgenommen worden war. Erst durch Goethe wurde sie zur Schäfers-Klage, denn der Dichter verfasste zur Melodie des Volkslieds einen neuen Text: sein Gedicht Schäfers Klagelied.

Die Liedmelodie des Variationssatzes wird zunächst in rührender Einfachheit in der Flöte vorstellt. Wir sehen gleichsam, die Flöte spielend, Goethes Hirten vor uns. Erst Webers harmonisch reicher Klaviersatz macht aus der simplen Weise ein hochromantisches Adagio, dessen Variationen zunehmend in Mollregionen abschweifen. Gegen Ende – nach einer Flötenkadenz – setzt das Thema im Klavier nurmehr stockend an, worauf es von Flöte und Cello ins tieftraurige b-Moll gewendet wird.

Zu Beginn des Finales wird der Gegensatz zwischen Moll und Dur, sozusagen das Motto des Werkes, fast überspitzt: Ein Tanzthema des Klaviers in chromatisch angereichertem g-Moll wird vom Cello mit einem Moll-Einwurf beantwortet, dann aber von der Flöte gewaltsam in rauschendes Dur verwandelt. Immer wieder ist es die Flöte, die den Ausdruck ins Brillante wenden will, immer wieder führen Cello und Klavier in die dunkleren Regionen zurück.

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Ein Werk des Namengebers des Trio Gaubert darf bei diesem Konzert nicht fehlen. Philippe GAUBERT (1879-1941) war ein bedeutender Flötist und Komponist seiner Zeit. Er hatte eine Professur am Pariser Konservatorium und war Chefdirigent und künstlerischer Leiter der Pariser Oper. Sein kompositorisches Werk ist stilistisch von Gabriel Fauré beeinflusst.

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Das beliebte Trio op.78 des österreichischen Pianisten und Komponisten Johann Nepomuk Hummel für Flöte, Violoncello und Klavier mit seinen Variationen über das russische Lied „Schöne Minka, ich muß scheiden“ ist ein spieltechnisches Bravourstück.

Johann Nepomuk Hummels Vater, Johannes Hummel, zog 1786 mit seiner Familie nach Wien. Dort nahm Wolfgang Amadeus Mozart den begabten Johann Nepomuk in seinen Haushalt auf und gab ihm kostenlos Unterricht. 1788 bis 1793 unternahm der junge Klaviervirtuose in Begleitung seines Vaters Konzertreisen bis nach Dänemark und England.

1804 wurde Hummel auf Joseph Haydns Empfehlung hin dessen Nachfolger als Hofkapellmeister beim Fürsten Esterházy. In seinen Wiener Jahren war Hummel auch eng mit Beethoven befreundet und wirkte 1813/1814 bei der Aufführung einiger Werke Beethovens mit.

Quellen: Wikipedia, Kammermusikführer Villa Musica

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Konzertinformationen der Saison 2018/ 2019

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Matineekonzert

mit dem

Ensemble Lunata

Hironaru Saito (Flöte, Piccolo, Kontrabassflöte)
Takako Ono (Klavier, Komposition)

am Sonntag, dem 12. Mai 2019

im Herrenhaus Borstel

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Konzert

mit dem

Trio Adorno

Christoph Callies – Violine
Samuel Selle – Violoncello
Lion Hinnrichs – Klavier

am Donnerstag, dem 11. April 2019

im Herrenhaus Borstel

Das in Hamburg beheimatete Trio Adorno wurde 2003 im Rahmen desWettbewerbs Jugend musiziert gegründet. Schnell wurde klar, dass sich die drei jungen Musiker in der Kammermusikszene einen vielversprechenden Namenmachen würden. Das Trio wurde mehrfach mit Preisen und Sonderpreisenausgezeichnet –beim Hamburger Kammermusikwettbewerb, beim InternationalenJohannes Brahms Wettbewerb, dem Deutschen Musikwettbewerb,der Osaka Chamber Music Competition und der Melbourne Chamber MusicCompetition. Das Trio musiziert in Konzerten und auf Festivals in ganz Europa,in Asien und Australien.Von der Presse hochgelobt, spielt sich das Trio Adorno durch sein expressives,sensibles und stilsicheres Auftreten immer wieder aufs Neue in die Herzen desPublikums.

Menahem Pressler, Gründer des legendären Beaux Arts Trio zeigt sich während der International Mendelssohn Summer School begeistert undbezeichnete die drei junger Musiker auf NDR-Kultur als „sehr intelligent“.Neben solistischen Studien in Hamburg, Lübeck und Berlin prägten nachlangjähriger Zusammenarbeit besonders das Alban Berg Quartett in Köln undHeime Müller (Artemis Quartett) die musikalische Arbeit des Trios. Für weitereImpulse sorgte die Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Trios Fontenay, JeanPaul, Beaux Arts, Laredo-Kalichstein-Robinson sowie der Quartette Guarneri und Artemis.Ihr Repertoire umfasst, mit Werken von Haydn bis hin zu zeitgenössischenKomponisten wie Peteris Vasks, die gesamte Bandbreite der Klaviertrioliteratur. Viele ihrer Konzerte sind live mitgeschnitten und im Radio gesendet worden(u. a. durch SWR, MDR-Kultur, NDR-Kultur, ABC Australia, Deutschlandfunk).Langjährige Förderung und Unterstützung erhält das Trio Adorno durchBrigitte Feldtmann – Feldtmann kulturell, die Dr. Ursula-Kuhn-Stiftung, die Fördergesellschaftder Musikhochschule Lübeck und die Hamburgische Kulturstiftung.Über ihre künstlerischen Tätigkeiten hinaus geben die drei HamburgerMusiker auch Meisterkurse und Workshops für Schüler und Studenten.Mit seinem Namen bezieht sich das Trio Adorno auf den deutschen Musikphilosophen und großen Denker des 20. Jahrhunderts Theodor W. Adorno.

Das Programm des Abends:

Joseph Haydn (1732-1809)

Trio e-Moll Hob XV:12

Allegro moderato

Andante

Rondo (Presto)

Robert Schumann (1810-1856)

Trio op. 110 g-Moll

Bewegt, doch nicht zu rasch

Ziemlich langsam – Etwas bewegter

Rasch

Kräftig, mit Humor

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)

Klaviertrio Nr. 2 op.66 c-Moll

Allegro energico e con fuoco

Andante espressivo

Scherzo. Molto allegro quasi presto

Finale. Allegro appasionato

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Haydn schrieb das Klaviertrio Hob XV:12mit der Bezeichnung „Claviersonate mit Begleitung einer Violin und eines Violoncello“, das auf die damals noch untergeordnete Rolle der Streicher in Haydns Klaviertrios hinweist. Die Streicher begleiteten das Klavier tatsächlich an vielen Stellen anstatt gleichberechtigt mit ihm zu dialogisieren. Besonders das Cello ist noch fast durchweg an die linke Hand des Klaviers gebunden.

Damals war die Nachfrage nach Klaviertrios besonders groß. Viele „höhere Töchter“ aus adliger oder großbürgerlicher Familie übten an den sündhaftteuren, von ihren Vätern gekauften Hammerflügeln aus Wiener Werkstätten überaus gewissenhaft. Um ihre Kunst zu zeigen, waren Klaviertrios das beste Mittel. Die leichteren Streicherstimmen konnten dann von Brüdern, Vätern, geistlichen Abbés oder manchmal auch Musikern der kaiserlichen Hofkapelle übernommen werden.

In seinen neuen Trios von 1788/89 wie dem Klaviertrio e-Moll zollte Haydn besonders der erheblich verbesserten Mechanik und Klangkultur der Wiener Flügel seinen Tribut. Um die „Claviersonaten“ gut zu komponieren, hatte er sich eigens einen neuen Hammerflügel bei Schatz in Wien gekauft. Der Einfluss dieses Instruments zeigt sich im e-Moll-Trio an dem reichen, gesanglichen Klavierpart.

Das Allegro moderato des 1.Satzes ist ein für Haydns Verhältnisse ungewöhnlich melancholischer Satz.

Nach dem düsteren ersten Satz wechseln die beiden folgenden Sätze ins helle E-Dur. Wie die musiktheoretischen Schriften der Zeit belegen, empfand man diese Tonart damals freilich eher als empfindsam und klagend denn als fröhlich oder unbeschwert. So ist das Andante ein sanft klagendes Siciliano, eine jener weich schwingenden „sizilianischen Weisen“, wie sie so gerne von den Streichern pizzicato begleitet werden.

Im Rondo hat Haydn dagegen fast ungehemmt der guten Laune gefrönt. Es ist ein vor Energie geradezu berstendes Presto, ein Contretanz, der wie ein Vorläufer des berühmten Rondo all’Ongarese aus seinem späten G-Dur-Trio wirkt. Nur vorübergehend werden auch hier düstere Molltöne angeschlagen.

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In seinen letzten Lebensjahren fühlte Schumann sich und seine Musik zunehmend unverstanden. Im Herbst 1851 brachte er sein drittes und letztes Klaviertrio zu Papier: das Trio in g-Moll, op. 110.

Das g-Moll-Trio ist das düsterste der drei Klaviertrios von Robert Schumann. Der Wechsel zwischen emotionaler Schwere und angedeuteter Heiterkeit entführen den Hörer in eine skurrile Welt. Auch für den Interpreten stellt das Werk eine Herausforderung dar – vor allem in Hinblick auf die Metronom-Vorgaben. So schreibt Schumann für die schnellen Sätze ein relativ langsames Tempo vor. Das ist ungewohnt und nicht leicht zu spielen. Dennoch sind die Tempovorgaben ein absolutes Muss bei der Interpretation dieser emotionsgeladenen Musik.

Den langsamen zweiten Satz hingegen will Schumann relativ schnell gespielt haben. Was zunächst absurd wirken mag, macht durchaus Sinn. Denn das Werk ist monothematisch. Es gibt ein Motiv, das alle Sätze durchzieht. Damit es erkennbar bleibt und nicht zur Karikatur verkommt, dürfen die Tempo-Unterschiede innerhalb des Stücks nicht zu groß sein. Zum ersten Mal taucht das Motiv der aufwärtsgerichteten Sexte und den abfallenden Sekundschritte als Seitenthema des ersten Satzes auf.

Ob die bedrohliche Düsterkeit des Werkes Schumanns damalige Verfassung widerspiegelt, darüber lässt sich nur spekulieren. Schumann komponierte das Klaviertrio im Oktober 1851, als er bereits Musikdirektor in Düsseldorf war. Wenige Wochen später fand die erste Probe statt, bei der Clara Schumann den Klavierpart übernahm. Sie war von dem Werk sofort begeistert.

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Zwei Klaviertrios hat Felix Mendelssohn Bartholdy geschrieben. Eines schöner als das andere. Um sein zweites Klaviertrio zu schreiben zog er sich 1845 völlig aus dem Musikleben zurück.

Nicht einfach hatte es dieses zweite Klaviertrio vor der ungeheuren Popularität des ersten, das sechs Jahr zuvor entstanden war. Kompositionstechnisch ist es zweifellos das anspruchsvollere, ja komplexere der beiden, ein Eindruck, der vor allem in den beiden Ecksätzen zu Tage tritt. Anspruchsvoll und komplex ist vor allem auch der Klavierpart dieses Louis Spohr gewidmeten Werkes. Mendelssohn war sich dessen bewusst und warnte seine Schwester Fanny schon mal vor: „Das Trio ist ein bisschen eklig zu spielen.“ Gleichzeitig ist es aber auch sehr temperamentvoll; der Kopfsatz ist nicht ohne Grund mit „Allegro energico e con fuoco“ überschrieben. So energisch und mit all seiner Kontrapunktik auch komplex dieser erste Satz, so idyllisch ist der zweite. Grandios und im Klavier besonders „eklig“ ist das Scherzo in g-moll mit dem graziösen Trio in G-Dur. Aber all diese drei Sätze scheinen nur die Vorbereitung für das Finale, der gleich mit drei Themen aufwartet, wovon das dritte besonders prägnant nämlich der Choral „Vor deinen Thron tret ich hiermit“ ist. Das Strahlende C-Dur zum Schluss klingt wie ein jubelndes Ausrufezeichen.

(Quellen: Kammermusikführer Villa Musica ,BR Klassik, SWR 2)

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Violinabend

mit dem Geiger

Albrecht Menzel

und der Pianistin

Valentina Messa

am Samstag , dem 2.März 2019, 18:00Uhr

im Herrenhaus Borstel

Albrecht Menzel, 1992 geboren, erhielt seinen ersten Geigenunterricht bereits mit vier Jahren und debütierte mit dreizehn Jahren als Solist bei den Dresdner Musikfestspielen. Albrecht Menzel wurde von dem renommierten Violinpädagogen Professor Boris Kuschnir ausgebildet und studierte bei Julian Rachlin an der Musik und Kunst Universität Konservatorium Wien.

Dirigiert von Maestro Kurt Masur spielte der neunzehnjährige Albrecht Menzel das Mendelssohn Violinkonzert op. 64 mit dem Leipziger Symphonie Orchester bei den Mendelssohn Festtagen Leipzig 2011. Begeistert wurde die „…grandiose, mitreißende, lebendige Interpretation…“ vom Publikum und der Presse aufgenommen und als eine fulminante Interpretation bezeichnet „…die auch in den großen Konzertsälen der Welt nicht oft zu hören ist…“ (Leipziger Volkszeitung 2011)

Albrecht Menzel spielte als Solist gemeinsam mit Anne-Sophie Mutter u.a. in der Philharmonie Berlin, der Philharmonie Luxemburg und tourte mit der Künstlerin in den USA, Kanada und Europa zu Konzerten in der Carnegie Hall, Kennedy Center Washington und Roy Thomson Hall Toronto.

Als Solist konzertierte Albrecht Menzel u.a. mit dem London Philharmonic Orchestra, dem Münchner Rundfunkorchester und dem Leipziger Sinfonie Orchester und spielte in großen Konzertsälen wie der Elbphilharmonie, der Hamburger Laeiszhalle, im Musikverein Wien und im Gasteig München.

Als Kammermusiker musizierte Albrecht Menzel mit Künstlern wie Gidon Kremer, Steven Isserlis, Julian Rachlin, Jan Vogler, Igor Levit und Julien Quentin.

Als Gewinner des Grand Prix und des 1.Preises beim Internationalen Violin- Wettbewerb Torun Polen 2016 und als Preisträger des renommierten Premio Paganini Wettbewerb Genua 2015, erlangte Albrecht Menzels Karriere internationale Anerkennung.

Albrecht Menzel spielt eine Violine von Antonio Stradivari (1709), eine Leihgabe der Deutschen Stiftung Musikleben Hamburg.

Sein Album „thoughts“ mit Werken „Die letzte Rose“ und „Erlkönig“ von Heinrich Wilhelm Ernst sowie Sonaten von Robert Schumann erschien 2015 bei dem Label Oehms Classics.

„…eine exzellente und hochvirtuose Leistung“…„lässt Menzels Vortrag wahrhaftig wirken, nicht glattgebügelt und hochgeföhnt, sondern so ehrlich, wie er gemeint ist…“ Hamburger Abendblatt 2017 (zum Schumann Violinkonzert, Elbphilharmonie)

“…Menzel spielt strukturiert und akzentuiert überlegt, agiert gefühlvoll ohne romantische Überfrachtung…“ Rhein-Zeitung 2017 (zu Bach Solo Sonaten und Partiten)

Valentina Messa, studierte Klavier am Conservatorium B. Marcello in Venedig und an der Scuola di perfezionamento in Portogruaro. Außerdem legte sie mehrere Diplome für Klavier am Konservatorium Niccolo Paganini in Genua ab.Valentina Messa gewann mehrere bedeutende Preise z.B. den ersten Preis beim Internationalen Wettbewerb „Premio Beethoven“. Die Pianistin ist in bedeutenden Konzerthallen aufgetreten und spielte als Solistin mit Orchestern wie dem Philharmonischen Orchester der Stadt Trier und hat an Liveübertragungen für Radio Vaticana Rom mitgewirkt.

Die leidenschaftliche Kammermusikerin widmet sich auch intensiv zeitgenössischer Musik. Sie ist Mitbegründerin des „Eutopia Ensemble“, welches sich mit zeitgenössischer Musik beschäftigt und 2013 Ensemble-in-Residence am Teatro della Tosse Genua war.

Das Programm des Konzertabends:

Niccolò Paganini (1782-1840)

Aus den 24 Caprices op. 1 (Auswahl laut Ansage) (für Solovioline)

Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Partita II d-Moll BWV 1004

Ciaccona (die berühmte Chaconne) (für Solovioline)

Peter Tschaikowski(1835-1921)

Waltz-Scherzo op. 34

Johannes Brahms (1833-1897)

Sonate Nr. 2 A-Dur op. 100

I Allegro amabile

II Andante tranquillo

III Allegretto grazioso (quasi Andante)

Eugène Ysaÿe (1858-1931)

Sonate für Violine solo op. 27 No. 3

Ballade (für Solovioline

Heinrich Wilhelm Ernst (1814-1865) (für Solovioline)

Grand Caprice op. 26

Erlkönig

Camille Saint – Saëns (1835-1921)

Introduction & Rondo capriccioso op. 28

Die Werke und Komponisten des Konzertabends:

Niccolò Paganini (Genua 1782-1840 Nizza) war der führende und berühmteste Geigenvirtuose seiner Zeit. Sein äußeres Erscheinungsbild und seine brillante Spieltechnik machten ihn bereits zu Lebzeiten zu einer Legende.

Die 24 Capricciop.1 für Violine solo schrieb er zu Studienzwecken.

Nach eigenen Angaben erhielt Paganini bereits in frühester Kindheit Violinunterricht, unter anderem von seinem Vater Antonio Paganini, der ihn zum stundenlangen Üben zwang. War er dem Vater nicht fleißig genug, bekam er nichts zu essen. Bereits in dieser frühen Zeit erprobte er aus eigenem Antrieb die klanglichen Möglichkeiten der Violine und erfand neue Griffe, die die Zuschauer staunen ließen. Schon als Kind fing er zudem an, Gitarre zu spielen. Er komponierte für die Gitarre, und zudem wurde die Gitarre für ihn ein wichtiges Instrument für das Denken in Harmonien und das mehrstimmige Komponieren.

Die Violinsonaten und -Partiten von Johann Sebastian Bach zählen zum anspruchsvollsten Repertoire für jeden Violinisten. „Es handelt sich hierbei um Werke, die zum kulturellen Menschheitserbe gehören, deren musikalischer und emotionaler Gehalt unübertroffen bleibt.“

Ungewöhnlich ist die hochentwickelte Mehrstimmigkeit auf einem einzigen Instrument.

Der Schlusssatz der Partita II, die Ciaconna,stellt das wohl bekannteste Beispiel der Musikgeschichte für eine Chaconne dar, bei der freie Variationen über eine mehrtaktige, wiederholte Bassfigur ablaufen. Der Satz umfasst 32 Variationen.

Peter Tschaikowski(1835-1921) Waltz-Scherzo op.34. Die Uraufführung war kein Erfolg. Ob es an ihm lag oder an der Instrumentierung, wie der Geiger Kotek vermutete, oder schlicht an der Überlänge dieses Walzers mit seinen 569 Takten, steht dahin. Populär wurde das Werk erst, nachdem es von dem Geiger Wassili Besekirski 1914 um mehr als 200 Takte gekürzt und mit zusätzlichen brillanten Effekten ausgestattet worden war. In dieser Version wird Valse-Scherzo bis heute meistens gespielt. Tschaikowsky selbst liebte dieses Stück übrigens sehr.

Sonate Nr. 2 A-Dur für Klavier und Violine, op. 100, Johannes Brahms schrieb die Violinsonate Nr.2 A-Dur im Sommer 1886 am Thuner See in der Schweiz. In diesem Sommer konzentrierte er sich auf die Kammermusik. Brahms Leben war zu dieser Zeit nicht nur von Erfolgen geprägt, sondern auch durch den Verlust vieler Personen, insbesondere Robert Schumanns getrübt. Diese Violinsonate spiegelt den Charakter und die Persönlichkeit von Johannes Brahms wider- Schüchternheit und Selbstprüfung, sowie Originalität und Empfindsamkeit.

Eine „Liebes- und Lieder-Sonate“ nannte Max Kahlbeck die A-Dur-Violinsonate von Johannes Brahms. Dass eine Sonate thematisch und formal fast ausschließlich im kantablen Sujet verharrt – das hatte Brahms selbst, im Zusammenhang mit dem Vorgängerwerk, der „Regenlied-Sonate“, nicht ohne Skepsis vermerkt.

Wenn Brahms die musikalische durchmessene Zeit nicht als Prozess, sondern eher als etwas in sich Ruhendendes, Gedehntes, man könnte auch sagen: als „erfüllten Augenblick“ gestaltet, so rückt er damit einmal nicht in die Nähe des ohnehin allgegenwärtigen Beethoven, sondern in die von Franz Schubert. Das Brahmssche mit dem Schubertschen Idiom zu verschmelzen, scheint denn auch die eigentliche Herausforderung bei der Interpretation der A-Dur-Violinsonate zu sein.

Eugène-Auguste Ysaÿe (Lüttich 1858 – 1931 Brüssel) war ein belgischer Komponist und Violinist, der seinen ersten Geigenunterricht im Alter von fünf Jahren von seinem Vater erhielt. Er studierte bei bedeutenden Lehrern wie z.B. Henryk Wieniawski. 1878 unternahm er eine Reise nach Deutschland und trat in das Kölner Musikleben ein, wo er mit Clara Schumann die c-Moll Sonate von Ludwig van Beethoven aufführte. Im Jahr 1879 wurde er Konzertmeister des Benjamin Bilse Orchesters in Berlin, den späteren Berliner Philharmonikern. Als Solist trat er bei Konzerten in Köln und Aachen auf. Unter seinen Zuhörern in Berlin waren Joseph Joachim, Franz Liszt, Clara Schumann und der Pianist Anton Rubinstein. In den Jahren 1883 bis 1886 ließ er sich in Paris nieder. Zahlreiche Komponisten widmeten ihm bedeutende Werke, z.B. Claude Debussy und Camille Saint–Saëns.

N. Hornig in FonoForum 12 / 94: „Die sechs Sonaten op. 27, von denen jede einem berühmten Geiger-Kollegen gewidmet ist, schrieb Ysaÿe im Jahre 1923. Sie sind sein geigerisches Vermächtnis. Sie stellen das wohl bedeutendste und innovativste Opus für Solovioline nach Bach und Paganini dar. Technisch geht Ysaÿe an die Grenze des Machbaren.“

Heinrich Wilhelm Ernst (Brünn 1814-1865 Nizza) war ein österreichischer Violinist und Komponist. Er gilt als einer der größten Geiger des 19. Jahrhunderts.

Als Komponist, nicht nur von virtuoser Violinmusik, fand er zu einem eigenen, unverwechselbaren Stil im Geist der Romantik, der über sein großes Vorbild Niccoló Paganini hinausweist. Wegweisend wurde für Ernst, der 1823 erste Auftritte als Geigen-Wunderkind absolviert hatte,eine Begegnung mit Paganini in Wien im Jahr 1828. Paganini erkannte das Talent in Ernst, während dieser sich von Paganinis Spiel so beeindruckt zeigte, dass er fortan wie besessen danach trachtete, über Paganini hinaus zu gelangen. In der Folgezeit kam es immer wieder zu Begegnungen zwischen den beiden. Berühmt wurde ein Auftritt Ernsts in Marseille 1837, wo zur gleichen Zeit Paganini ein Konzert gab. Ernst spielte in seinem Konzert Paganinis ängstlich gehütete Werke aus dem Ohr nach.

Die beiden Geiger besaßen sehr unterschiedliche Naturen. Während Paganini sich mit der Aura des Dämonischen und Tragischen umgab, war Ernst eine humorvolle, liebenswürdige und zugängliche Person.

Dass Ernst nicht nur instrumentaler Schausteller, sondern auch ein tiefgründiger Musiker war, zeigt sich nicht nur in seinen Kompositionen, sondern auch in seinem Engagement in der Londoner Beethoven Quartet Society, in der er mit bedeutenden Virtuosen der Zeit, Joseph Joachim, Henryk Wieniawski und Alfredo Piatti als Primarius Streichquartette Beethovens öffentlich aufführte.
Später war Ernst auch ein Verehrer der Musik von Franz Schubert. Für einige Schubert-Werke hat Ernst Transkriptionen geschrieben, um sie auch in kleinen Konzerträumen aufführen zu können.

1862 musste er sich wegen schwerer Krankheit vom Konzertpodium zurückziehen und verlegte seinen Wohnsitz von London nach Nizza, wo er 1865 verarmt starb. Johann Strauß (Vater) hatte ihm das Stück Erinnerung an Ernst, oder Der Karneval von Venedig gewidmet.

Von Ernst gibt es 26 nummerierte Werke, vor allem für die Violine. Das berühmteste Werk ist wohl die Grand Caprice für Violine allein op. 26 „Der Erlkönig“ (nach Goethes berühmter Ballade (1782) und Franz Schuberts Vertonung), die in ihrer großartigen Dramatik in der unbegleiteten Violinliteratur einzigartig dasteht.

Camille Saint-Saëns(* 9. Oktober 1835 in Paris; † 16. Dezember 1921 in Algier) war ein französischer Pianist, Organist, Musikwissenschaftler, Musikpädagoge und Komponist der Romantik. Er wurde vor allem durch seine „große zoologische Fantasie“ Karneval der Tiere und die Oper Samson et Dalila bekannt.

Camille Saint-Saëns’ musikalisches Talent wurde schon früh von seiner Mutter und seiner Großtante gefördert. Mit drei Jahren konnte er lesen, im Alter von sechs Jahren schrieb er erste Kompositionen, mit elf Jahren gab er 1846 sein erstes öffentliches Konzert in der Salle Pleyel in Paris. Von manchen Zeitgenossen wurde er als neuer Mozart gehandelt. Mit 16 war er bereits Student an der Universität in Paris, mit 15 Jahren hatte er zuvor schon die Sinfonie A-Dur komponiert.

Camille Saint-Saëns komponierte »Introduction et Rondo capriccioso« im Jahre 1863 zunächst als Teil seines 1. Violinkonzerts op. 20, das er 1859 für den damals 15-jährigen spanischen Geigenvirtuosen Pablo de Sarasate (1844–1908) zu schreiben begonnen hatte. Sarasate, der heute noch als Komponist der »Zigeunerweisen« bekannt ist und dem beispielsweise Édouard Lalo seine »Symphonie espagnole« und Max Bruch sein 2. Violinkonzert gewidmet haben, galt neben Joseph Joachim nach der Mitte des 19. Jahrhunderts zweifellos als einer der bedeutendsten Geiger, dessen makellose Technik und voller Ton das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinrissen – seine jünglingshafte Gestalt tat hierzu ihr Übriges.

Bei der Uraufführung des Violinkonzerts am 4. April 1867 mit Sarasate als Solisten und Saint-Saëns als Dirigenten fand der letzte Satz einen so gewaltigen Anklang, dass sich der Komponist entschloss, ihn unter dem Titel »Introduction et Rondo capriccioso« mit der Opuszahl 28 als eigenständiges Werk herauszugeben. Es war die Mischung aus sehnsuchtsvollem Ton in der Introduction sowie spanischem Kolorit und höchster Virtuosität im Rondo, die diesen durchschlagenden Erfolg herbeigeführt hatten. Sarasate hat dieses Stück daher auch bis zum Ende seiner Solistenkarriere im Repertoire gehabt, viele berühmte Geiger haben es schon bald nachgespielt, und bis heute ist dieses Werk die wohl bekannteste Solokomposition von Saint-Saëns geblieben.

N. Hornig in FonoForum 12 / 94: „Die sechs Sonaten op. 27, von denen jede einem berühmten Geiger-Kollegen gewidmet ist, legte Ysaye im Jahre 1923 sein geigerisches Vermächtnis nieder. Sie stellen das wohl bedeutendste und innovativste Opus für Solovioline nach Bach und Paganini dar. Technisch geht Ysaye an die Grenze des Machbaren.“

Quellen: Wikipedia, KammermusikführerVilla Musica, Concentus alius , Deutschlandfunk , Hyperion Records,jpc-Records, FonoForum

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